Germany: „CUBES“ – Guest Contribution

15/09/2021

C U B E S 2021

In the following you read a guest contribution by our trainee Sigrid Asamoah:

„From a trainee’s short sneak into the ArtE-concept I must admit my surprise to learn of a public funding, how modest it may finally be, to enhance the self-esteem of youngsters to whom unemployment and the acute crises’ syndrome – the pandemic, climate disasters, a general social aloofness – do everything to shake their confidence into a worthwhile future. I don’t know whether these young people will be able to develop their judging abilities further, if once in the labour market again. But I agree firmly that a pressure-free cooperation with a common objective can exert a leverage to remove constraining constructions. How theatre – sorry for the Shakespeare stereotype superseding Germany’s Brecht – can step down from the stage and can turn against injustice, is displayed by “Hag-Seed” by Margaret Atwood. There the teambuilding and rehearsals among a group of prison inmates lead to a surprising takeoff after a daring adaptation of ”The Tempest”, outwitting the guards. Needless to add: the director from “outside” has to take sides, by consequently withstanding the lures of a shoulderpatting from above and confronts tough questions towards himself. To the Witten Cube-Projekt 2021 I do wish all success and an impact on the participants to stabilize their biographical stance within the everpresent pandemic’s obstacles to almost everything their own assets included! So far by a “calcified”, recalcitrant 65year-old hag.“

C U B E S 2021

Im Folgenden lest ihr einen Gastbeitrag von unserer Praktikantin:

„Vom kurzen Einblick einer Praktikantin ins Konzept von ArtE aus muss ich zugeben, wie mich die Information über eine öffentliche Förderung erstaunte, wie bescheiden sie am Ende auch sein mag: die Selbstwertschätzung junger Leute zu stärken, bei denen Arbeitslosigkeit und das gegenwärtige Bündel an Krisen – die Pandemie, Klimakatastrophen, eine allgemeine mitmenschliche Unverbindlichkeit – alles tun, um ihr Vertrauen in eine lebenswerte Zukunft zu erschüttern. Ich weiß nicht, ob diese jungen Leute imstande sein werden, ihr Urteilsvermögen weiterzuentwickeln, wenn sie einmal wieder auf dem Arbeitsmarkt sind. Doch ich finde, dass eine von Zwängen freie Zusammenarbeit für ein gemeinsames Ziel eine Hebelwirkung beim Beseitigen von erstickenden Gefügen haben kann. Wie Theater – entschuldigt das Shakespeare-Stereotyp, der eine Etage über Deutschlands Brecht residiert – von der Bühne herunterkommen und gegen Ungerechtigkeit vorgehen kann, wird in „Hexensaat“ von Margaret Atwood erzählt. Dort führen der Gruppenprozess und die Proben bei Gefängnisinsassen zum überraschenden Losstürmen und Überlisten der Wärter, nach kühner Anpassung von „Der Sturm“. Unnötig hinzuzufügen: der Regisseur von „draußen“ muss Flagge zeigen, indem er durchgehend den Verführungen eines Schulterklopfens von oben widersteht und ernsten inneren Konflikten ins Auge sieht.

Dem Wittener Cube-Projekt 2021 wünsche ich nachdrücklich vollen Erfolg und Wirkung auf die Teilnehmer; das Stabilisieren ihrer biographischen Position inmitten der allgegenwärtigen Behinderungen durch die Pandemie, dazu ihrer eigenen inneren Kräfte! So weit von einer verkalkten störrischen 65-jährigen alten Schachtel.“

Sigrid Asamoah, Praktikantin + Seniorstudentin an der Dortmunder Sozialforschungsstelle sfs

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